Prestige-Ikonographie zwischen großen Königen während der 18. Dynastie? Der Fall Tutanchamun

Andrea Sinclair 2018

Prunk, Prestige und Propaganda: Aegyptiaca 
Vortrag Juni 2018,  Ägyptologisches Institut, Universität Leipzig 
(Presentation of my doctoral research given to the general public in Leipzig.  It is in German, and I make no apologies, there is a conference paper previously published in English, look it up via the reference below or warm up Google translate)

Erstmal möchte ich ihnen für die Einladung, meine Arbeit zu präsentieren danken.   Danke auch an Professor Fischer-Elfert für die ausführliche Vorstellung meiner Person.  Bevor ich anfange, muss ich Sie warnen.  Bevor ich Archäologin wurde, arbeitete ich viele Jahre als professionelle Künstlerin.   Dies führte zu einer sehr visuellen Annäherung an meine Forschungen was zur Folge hatte das ich viele Studienobjekte auch gezeichnet habe. 

Der heutige Vortrag wird daher ein sehr visuelles Erlebnis sein, bei dem Bilder der Originalobjekte und meiner Zeichnungen kombiniert werden.  Ich entdeckte, daß ich durch das Zeichnen der Ikonographie mehr über seinen Inhalt erfahren habe.   Und natürlich habe ich als Bonus auch viele nützliche Illustrationen für meine Doktorarbeit bekommen.

Photo: Harry Burton, © Griffith Institute, University of Oxford, 'Discovering Tutankhamun in Colour'
(http://www.griffith.ox.ac.uk/discoveringTut/burton5/burtoncolour.html).
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Howard Carter
Es gibt eine berühmte Anekdote über Howard Carter, daß er, als er zum ersten Mal die zweite Tür zum Grab von Tutanchamun durchbrach, Lord Carnarvons Frage, was er sehen könne, beantwortete mit ‚wunderbare Dinge’. 

Dieser Vortrag versucht, Ihnen eine Auswahl seiner wunderbaren Dinge zu zeigen, und konzentriert sich auf die ersten beiden Themen des Titels der Aegyptiaca-Reihe: königlicher Prunk und Prestige. Zum Glück liegt meine Expertise in einer Gruppe von Luxusobjekten aus diesem königlichen Grab. 

Trotzdem werde ich Ihnen nur wenige Bilder von vielen berühmten Objekten zeigen.  Vielmehr plane ich, mich auf eine sehr breite Palette von Prestigeobjekten aus dem Grab zu konzentrieren, die etwas darstellen, was in der Wissenschaft allgemein als hybride oder fremde Ikonographie bezeichnet wird: der sogenannte Internationale Stil.

Um zu verstehen, was es mit diesem Stil auf sich hat, müssen wir erst einmal über den Kontext sprechen.

Volutenbäume als sema-tawy, Alabaster-Vase. Grab des Tutanchamun, 1334-1325 BCE. 
 Andrea Sinclair 2018.

Historischer und Politischer Kontext
Im Neuen Reich erweiterten ägyptische Könige wie Thutmosis III und Ramses II Ägyptens politische Grenzen weiter als jemals zuvor oder danach. 

Diese militärische Aktivität versorgte das Königreich mit riesigen Ressourcen und stärkte seine politische Präsenz im Nahen Osten durch die Levante bis nach Ugarit in Westsyrien.  Sie erweiterten gleichermaßen die Grenze nach Süden in Nubien, um Zugang zu afrikanischen Ressourcen zu erhalten.  Aber meistens war militärische Aktivität nicht die bevorzugte Lösung für ägyptische Könige.  Das Ergebnis war die Ära der Diplomatie wie die Spätbronzezeit oft beschrieben wird.

Als Teil dieses politischen Klimas schickten Könige in der ganzen Region einander Botschafter und luxuriöse Geschenke als öffentliche Gesten der Bruderschaft und Treue.  Diese Geschenke wurden „šulmanu“ genannt, das akkadische Wort für „Begrüßung“,  welches übrigens von der gleichen Wurzel wie der moderne arabische Gruß, „salaam“ oder „salaam alaykom“ stammt.

Aber dieser Prozess war nicht immer wirklich freundschaftlich geprägt und manchmal wurden die Geschenke eines königlichen Bruders nicht als königliche Geschenke sondern als Tribut für die interne Zuhörerschaft, das heißt die eigene Bevölkerung, präsentiert.  In diesem Fall ist ‚Propaganda‘ eine angemessene Beschreibung.

Der sogenannte ‚internationale Stil’ ist angeblich das Ergebnis dieses Austauschs von Prestigegeschenken zwischen Königen.  Er wird in der Ägyptologie und in der Vorderasiatischen Archäologie als eine exklusive und ausschießlich königliche Ikonographie angesehen, die zwischen den Großkönigen Ägyptens, der Ägäis, Zyperns und des Nahen Ostens ausgetauscht wurde.

Internationaler Stil: Tierkämpfe auf Elfenbein, Delos, Ägäis, ca. 1200-1100 BCE. Andrea Sinclair 2018.

Die Internationale Ära
Aber, bevor ich über den Internationalen Stil spreche, möchte ich noch folgendes klären.  Wer waren eigentlich diese großen Könige und wie waren ihre Beziehungen zueinander?    Nach den diplomatischen Korrespondenzen jener Zeit gab es eine klare Machthierarchie.

Auf der höchsten Stufe der Macht waren die Großkönige von
•    Ägypten, Ḫatti, Mitanni, Alašiya, Aḫḫiyawa, Arzawa, Assyrien und Babylon.

Die Könige sprachen einander als „meinen Bruder“ in diplomatischen Briefen an.  Diese Gruppe war aber nie konstant und änderte sich im Laufe der Zeit.  Mitanni, zum Beispiel, wurde von Ḫatti in der Amarna-Zeit zerstört und durch Assyrien ersetzt.

Die Sekundärstufe der Macht besteht aus Königen der Vasallenstaaten wie.
•    Ugarit, Qatna, und Damaskus in Syrien.
•    Byblos, Sidon, Megiddo, Tyros, Beirut und Amurru in der Levante.
•    So wie auch Kizzuwatna und Milet in Anatolien.

Diese Könige kleiner Vasallenstaaten sprachen die Großkönige in diplomatischen Briefen als „meinen Vater“ an.  Damit funktionierte die gesamte Elitengemeinschaft zumindest symbolisch wie eine Familie.

Ägypten und Ḫatti waren in der Spätbronzezeit die absoluten Supermächte und dieses Ungleichgewicht spiegelte sich in den königlichen Korrespondenzen wieder.  Die bekanntesten dieser Großkönige waren zum Beispiel, Ḫattusili III und Šuppiluliuma I von Ḫatti, Ramses II, Echnaton und natürlich Tutanchamun von Ägypten.

Volutenbäume aus Ugarit und Lachish, 1350-1200 BCE.. Andrea Sinclair 2018.

Entanglement - Internationale Rhetorik zwischen Königen
Rein theoretisch könnten diese diplomatischen Beziehungen auch zu engeren ideologischen Verbindungen zwischen den Elitekulturen geführt haben.

Vermischte, oder besser: „verwobene“ königliche Kultur ist das logische Ergebnis des Austauschs von:  Boten, Ärzten, Priestern, Handwerkern und Dienern, und durch das Arrangieren von Ehen zwischen den Königshäusern.  Aber auch durch den Austausch von Werkzeugen des Krieges wie Pferde, Streitwagen, und Waffen. 

Außerdem durch geteilte Technologien wie Glas- und Metall-bearbeitungstechniken, und kostbare Materialen wie Gold, Silber und Lapislazuli.  Schließlich, kann eine verwobene königliche Kultur durch den Austausch von Prestigeobjekten gefördert werden, mit denen auch Motive und Ideen übertragen werden konnten.

Das Ergebnis dieses Austauschs sind Artefakte, die materiell verschränkt und unmöglich zu entwirren sind, und die nicht einem bestimmten Kulturkreis zugeordnet werden können.   Und dabei ist sehr wichtig zu beachten, das die Ikonographien gründlich vermischt sein müssen.

Die Forschung nennt das den internationalen Stil.

Der internationale Stil wird dabei als vollständig verschränkte visuelle Form von Medien und Motiven angesehen.  Theoretisch kommt er auf  „kleinen, kostbaren Objekten ornamentalen Charakters vor, von denen wir wissen, daß sie zwischen fernen Ländern ausgetauscht wurden ...“  (William Stevenson Smith 1965).  Dieser einzigartige Stil soll nach Smith eine besondere Mitgliedschaft in diesem elitären Klub der Könige darstellen.

Internationaler Stil: Fayencen-Rhyton aus Kition Bamboula, Zypern, ca. 1315-1200 BCE. Andrea Sinclair 2018.

Ein internationaler Stil
Die Grundprämisse von William Stevenson Smith wurde 2006 von Marian Feldman modifiziert, und erfordert jetzt Merkmale wie leicht zu transportierende Objekte, hochwertige Medien und visuelle Exotik.  Deswegen dürfen keine alltäglichen Materialien verwendet werden.

Des Weiteren ist nach Feldman aber auch wichtig, das sie eine generische oder säkulare Dekoration und nur solche Idiome königlicher Macht enthalten dürfen, die von jedem Mitglied dieser Prestige-Gemeinschaft verstanden werden kann, egal welcher Kultur er angehört.  Ebenso kann es keinen menschlichen Agenten und keine Verbindung mit der breiteren Bevölkerung geben oder kulturinterne politische oder religiöse Inhalte.

Für internationalen Stil abgelehnt: Armlehnen eines Kinderstuhls. Grab von Tutanchamun. Andrea Sinclair 2018

Marian Feldman lehnte viele berühmte Objekte ab, die zuvor als Teil dieses Stils betrachtet worden waren.   Zum Beispiel, Objekte mit Streitwagenjagd, weil sie zu viel Lokalidiom oder innere königliche Rhetorik enthalten.  Darunter sind auch vier Prestigeobjekte aus dem Grab Tutanchamuns: das heisst zwei Streitwagen, ein Bogenkasten und ein Kinderstuhl.  Objekte mit Tierkampf- oder heraldischen Szenen und der Volutenbaum, vorzugsweise alle zusammen kombiniert, bleiben aber Teil des Internationalen Stils.

Es gibt jedoch immer noch Fehler in dieser Logik, einschließlich der willkürlichen Definitionen und der selektiven Auswahl von Objekten.

Außerdem haben wir keine archäologischen Beweise für diese sogenannten königlichen Geschenke, mit Ausnahme des theoretischen Modells, den diplomatischen Korrespondenzen, und der Vermutung, dass die Objekte aus dem Grab von Tutanchamun königliche Geschenke sein könnten.  Schließlich gibt es keine weiteren Beweise aus einem Grab oder einem der Königspaläste eines der anderen großen Könige in der Region.

Internationaler Stil: Bronze-Plakette mit Tierkampf, angeblich aus Tyros, 1400-1300 BCE. Andrea Sinclair 2018.

Internationale Motive
Ich fasse jetzt zusammen: nach Feldman umfasst der internationale Stil eine vollständig integrierte Fusion von Motiven, die verschiedenen kulturellen Quellen zugeschrieben werden.

Es handelt sich um offene Kompositionen statt linearen oder prozessionalen, ohne Grundlinie und ohne sichtbare Narrativ.  Keine Verwendung einer hierarchischen Skala, das heißt: es gibt kein großes zentrales menschliches Subjekt oder eine soziale Hierarchie, auch keine kultischen oder königlichen Symbole.

Die Themen dieses Stils sind begrenzt und bestehen aus; Tierkampf mit Greifen, Löwen, Leoparden, und Jagdhunden die Antilopen und Rinder angreifen.  Idealerweise ist dies kombiniert mit heraldischen Szenen, in denen Ziegen oder Sphingen einen Volutenbaum flankieren.

Dieser Stil besteht weiterhin aus pflanzlichen Motiven wie „syrischen“ Volutenbäumen, „ägäischen“ Spiralen, „mesopotamischen“ Rosetten und Guillochen, „ägyptischem“ Lotus, Papyrus, und Alraunen.

Tutanchamun jagt in der Wüste, Bogenkasten 335. 1333-1324 BCE. Andrea Sinclair 2018.

Das Grab von Tutanchamun
Meine Zweifel an den bisherigen Definitionen des internationalen Stils begannen mit KV62 im Tal der Könige, dem Grab des 13. Königs der 18. Dynastie, Tutanchamun.

Dieses Grab ist der absolut beste Ort, um eine Diskussion über Prestigeobjekte zu beginnen.   Es gibt circa fünfunddreißig sogenannte Gegenstände aus KV62 mit exotischen oder hybriden Merkmalen.  Dies bietet einen frühen und sicheren Zeitpunkt für elitäre Objekte mit internationalen Merkmalen aus Ägypten, und eine feste Basis für die Überprüfung dieses sogenannten Stils im 14. Jahrhundert vor Christus.

Es ist die größte Ansammlung von Prestige-Bestattungsgütern an einem Ort in Ägypten.  Es hat ein sicheres Datum, zeitgleich mit dem Prestige-Geschenkaustausch der Amarna-Korrespondenzen und könnte greifbare Korrelationen liefern.  Schließlich enthält es eine kleine Gruppe von Objekten, die angeblich zum internationalen Stil gehören.   Diese repräsentieren eine Vielzahl von Medien und Formen.  Einige werden für diesen Stil in der Literatur immer wieder zitiert, sie wurden jedoch nicht ganzheitlich untersucht. 

Das habe ich in meiner Dissertation getan, und einige Ergebnisse kann ich Ihnen heute präsentieren, weil sie wunderbar in die diesjährige Aegyptiaca-Reihe passen.

Internationaler Stil: Pferdegeschirr-Plaketten aus Blattgold. Andrea Sinclair 2018.

Die internationalen Objekten aus KV 62
Die angeblich internationalen Objekte aus KV62 beinhalten:
•    Circa 30 Pferdegeschirr-Plaketten aus Blattgold.
•    2 Gold- und Cloisonnédolche mit Goldblechscheiden.
•    Ein Alabaster-Salbgefäß.
•    Eine zeremonielle Tunika aus gewebtem Leinen.
•    Und eine mit Intarsien verzierte Truhe.

Der visuelle Stil dieser Objekte ist charakteristisch für den internationalen Stil und scheint überzeugend unägyptisch.  Aber ist dies wirklich der Fall?

Diese Motive sind die Grundlagen nach denen diese Objekte heutzutage definiert und analysiert werden, entweder als exotische Schenkungen, oder als Produkte fremder Handwerker und ohne inneren Wert.
... als Ikonographie ohne Kontext...

Internationaler Stil: Tierkämpfe auf drei Seiten der Holztruhe 551. Andrea Sinclair 2018.

Bis wir uns den gesamten Kontext richtig anschauen.

Es gibt sechs Streitwagen aus dem Grab von Tutanchamun.  Zwei von den sechs sind zeremonielle Fahrzeuge von sehr hohem Wert und Prestige.

Die Pferdegeschirrplaketten gefunden mit den zeremoniellen Streitwagen stehen im Mittelpunkt der Diskussion der internationalen Artefakte.  Aber nicht alle Plaketten, sondern nur eine Goldfolienplakette mit Tierkampfszene wird immer angeführt für diesen Stil in der Literatur.

Aber die zwei zeremoniellen Streitwagen mit internationaler Ausdrucksweise selbst gelten als interne Produktion und werden dem Internationalen Stil nicht zugerechnet.   

Nicht internationaler Stil: zeremonieller Streitwagen 120. Andrea Sinclair 2018.

Die Plaketten
Wie gesagt, es gibt circa dreißig Plaketten mit exotischen Motiven, und der Rest besitzt angeblich typisches ägyptisches Idiom mit königlicher Propaganda, wie zum Beispiel, der König in seinen Streitwagen, der königliche Name oder Kult-Symbole.  Die hybride Goldfolienplaketten haben: Tierkampfszenen mit Löwen und Greifen, heraldische Szenen mit Ziegen, auch komplexe Volutenbäume, Volutenpflanzen und Spiralenbänder.

Sieht gut aus ... So weit ...  Sie ähneln nicht ganz dem Material aus anderen Quellen, aber der Inhalt ist für internationalen Stil korrekt.

Nicht internationaler Stil: Pferdegeschirr-Plakette 122-046ll aus Blattgold. Andrea Sinclair 2018.

Die folgenden Einzelheiten ruinieren jedoch das Argument für die Plaketten:

Von den circa dreißig Goldfolienplaketten, die zum internationalen Stil gehören sollen, haben nicht alle Spiralen.   Aber mehr ägyptische Plaketten haben Spiralen als internationale.  Der Volutenbaum befindet sich auch auf drei fast identischen Plaketten mit ägyptischer königlicher Rhetorik.   Die Volutenblumen oder Spiralen befindet sich auf drei Plaketten mit königlichen Kartuschen, die von Biene und Binse flankiert werden.

Bei näherer Betrachtung ist die Grenze zwischen Exotisch und Ägyptisch bei diesen Objekten sehr unklar.  Eine andere Kernkomponente dieses Arguments ist die Kombination dieser spezifischen Motive, was jedoch nicht immer der Fall ist.

Nicht internationaler Stil: zeremonieller Streitwagen 122. Andrea Sinclair 2018.

Die zeremoniellen Streitwagen

Die zwei zeremoniellen Streitwagen haben viele Elemente dieses exotischen Idioms, wie Spiralen, Rosetten, Guilloche und Volutenbäume.   Auf der Szene mit Neun-Bogen-Völkern auf einem Streitwagen sind sogar kleine Tierkämpfe und heraldische Szenen auf den Kostümen zu sehen.

Aber für Marian Feldman gibt auf ihnen zu viel Staatsrhetorik wie auch königliche Namen und Titel, königliche Texte, und Symbolik der Götter (wie Horus-Behedety, Bes, Wadjet, und Nekhebet). Deswegen werden die Streitwagen von ihr aufgrund des ägyptischen Königsidioms als Vertreter des Internationalen Stils abgelehnt.  Aber die Goldfolienplakatten mit hybriden Motiven kombiniert mit ägyptischen Königsidiom wurden vor meiner Doktorarbeit niemals diskutiert.

Wie aber erklärt man dann die Verwendung der gleichen Medien und Techniken auf Streitwagen und Plaketten?


Nicht internationaler Stil?: Pferdedecke 333 mit Volutenblumen. Andrea Sinclair 2018.

Streitwagen-Zubehör
Das war eine allgemeine Übersicht, aber bei näherer Betrachtung gibt es mehr problematisches Material, das mit Streitwagenzubehör verbunden ist.

Dieses umfasst drei Sätze Räder der sechs Streitwagen die goldene spiralförmige Dekorationen haben.  Das heißt, die Hälfte der Streitwagen hat Spiralen.   Auch das Fragment einer Pferdedecke hat überall Volutenblumen als Rosettenmuster.  Und der goldene Streitwagensonnenschirm hat Spiralbänder und Palmettendekorationen.

Letztendlich ist die Trennung zwischen internationalen und internen Motiven auf den Streitwagen viel weniger klar definiert als erwartet.   Wenn Sie sich all diese verschiedenen Wagenzubehörteile bei der täglichen Parade des Königspaares durch Amarna vorstellen, erhalten sie ein ganz anderes Bild von ägyptischem Prunk und Prestige.

Ein Bild, das viele dieser angeblich fremden Motive enthält.

Internationaler Stil: zeremonieller Dolch 256dd. Andrea Sinclair 2018.

Die Dolche
Und das waren nur die Streitwagen.  Jetzt betrachten wir die anderen sogenannten internationalen Objekte aus dem Grab Tutanchamuns.

Die zeremoniellen Dolche wurden an der Leistengegend der Mumie des Königs mit ägyptischen Goldgürteln gefunden.   Die beide haben königliche Namen und Titel zusammen mit ägyptischem Idiom wie Papyrus und Lilienmotiv, Schakalköpfen, und Federmustern.  Sie haben aber auch hybride Motive wie Volutenbäume, Spiralen, Guilloche, und Tierkampfszenen.

Oft werden auch die Materialien wie Eisen und rotes Gold, und Technologien wie Glas und Filigran als Beweis für die Zugehörigkeit zum Internationalen Stil zitiert.   Aber diese Technologien waren bereits im 14. Jahrhundert vollständig in die ägyptische Palastindustrie integriert, so wie auch die Verarbeitung von rotem Gold und Eisen. 

Das Eisen an der Klinge eines der Dolche ist übrigens meteorischen Ursprungs und stammt aus der westlichen Wüste und nicht, wie oft in der Literatur zitiert, aus Anatolien.

So, was machen wir jetzt?   Gehören sie wirklich zum internationalen Stil?

Internationaler und ägyptischer Stil auf der Tunika 367j. Andrea Sinclair 2018.

Leinentunika
Das dritte Beispiel ist eine Leinentunika mit farbigen gewebten Säumen, die zusammen mit einer weiteren zeremoniellen Tunika in einer Truhe gefunden wurde.   Die zweite Tunika ist mit roten und blauen Rosetten verziert, wird aber für diesen Stil nie erwähnt.   Weitere acht Tuniken und Schals aus dem Grab haben ebenfalls farbige Fadenmuster. 

Und es ist wichtig, sich dessen bewusst zu sein, daß farbige Stoffe in der meisten Literatur als unägyptisch gelten, was zur fremden Zuschreibung beiträgt.  Dennoch, alle diese Stoffe haben Kult und Festsymbole mit königlichem Namen und Titeln.

Die Tunika, die für den internationalen Stil genannt wird, hat eine ägyptische Form mit königlichem Namen um das Halsband und an der Brust.   Sein Name ist dort von Uräusschlangen und Volutenbäumen flankiert.  Darunter befinden sich der Djed-Pfeiler, Uräusschlangen und ein weiterer Volutenbaum.

Das hybride Idiom befindet sich als ornamentales Band auf den zwei Säumen.  Die Bilder bestehen aus Sphingen, die Volutenbäume flankieren, kombiniert mit Tierkampfszenen in denen Greife und Hunde Steinböcke angreifen.   Aber wie gesagt, an der Brust der Tunika sind hybride Motive mit königlichem Namen und ägyptischer Symbolik kombiniert.   Daher gehört dieses Objekt schon nach den theoretischen Kriterien nicht in diese Kategorie.

Kosmetisches Salbgefäß aus Alabaster 211. Andrea Sinclair 2018.

Kosmetisches Salbgefäß
Das vierte Beispiel ist ein kosmetisches Salbgefäß aus Alabaster das mit dunkelblauem Pigment und Gold verziert ist.  Es hat königliche Namen und Titel kombiniert mit Staats- und Kultrhetorik wie dem blauen Lotus, Neun-Bogen-Völkern und dem Gott Bes.

Das hybride Idiom sind vermutlich die zwei Tafeln mit Tierkampszenen in mitten des Gefäßes, bei denen ein Löwe und Jagdhunde einen großen Stier und Steinböcke angreifen.  Es gibt jedoch Anzeichen dafür, dass die Bilder des gesamten Gefäßes miteinander verbunden sind.

Alle drei Löwen auf dem Salbgefäß haben die gleichen Markierungen, aber der Löwe auf dem Deckel trägt den Namen des Königs und ahmt die Gesichtsgeste der Bes Köpfe unten nach.  Dies bedeutet, dass möglicherweise alle drei Löwen den jungen König repräsentieren.  Auch diese Symbolik ist interne ägyptische Königspropaganda und damit nicht exotisch.

Wieder gibt es zu viel innere Rhetorik, um dem Internationalen Stil anzugehören.

Ganze Szene auf der Rückseite der Truhe 551.  Ist es noch international? Andrea Sinclair 2018.

Die Truhe
Das letzte Beispiel ist meiner Meinung nach das Beste.  Es ist eine typisch ägyptische Gewölbetruhe mit Intarsien aus Elfenbein, blauem Glas und Ebenholz.  Die Dekoration auf der Truhe besteht aus königlichem Namen und Titel zusammen mit Kultrhetorik: in diesem Fall lautet die Inschrift ‚Tutanchamun, geliebt von Ptah‘.

Der Deckel und eine Seite der Truhe zeigen den König und die Königin in zwei traditionellen rituellen Szenen: zum einen das Paar, das in den Sümpfen jagt, und zum anderen die Königin, die die Göttin Hathor darstellt und dem König Lotusblumensträuße übergibt.   Alle diese Dekorationen sind ganz typisch Amarna-Stil und für einen Ägyptologen ganz und gar nicht fremdartig.  Das hybride Idiom besteht aus Tierkampfszenen auf drei Seiten der Truhe.  Diese Szene sind von Lotus, Kornblumen, Alraunen und Mohn gerahmt, die gleichen Blumen wie auf dem Deckel und auf der vierten Seite.

Rituelle Szene auf der Vorderseite der Holztruhe. Andrea Sinclair 2018.

Es ist einfach nicht möglich auf der Truhe das hybride Idiom vom ägyptischen zu trennen.    Es sei denn, man betrachtet nur die drei Seiten der Truhe mit Tierkämpfen und ignoriert die ägyptischen Szenen und Motiven.

Weiteres
Die bislang gezeigten Objekte, die Streitwagen-Plaketten, die zwei Dolche, die Tunika, das Salbgefäß und die Truhe, waren diejenigen, die in akademischer Literatur immer für diesen Stil zitiert wurden.   Aber es gibt weitaus mehr Objekte aus diesem Grabe als die Objekte die immer zitiert werden.

Und einige dieser Artefakte haben ebenfalls Elemente, die sie für einen internationalen Stil qualifizieren, wie Tierkampfszene, Spirale und Volutenbaum.  Aber alle sind mit kanonischen ägyptischen Idiomen und Formen kombiniert und natürlich tragen die meisten königliche Namen und Titel.  Sie repräsentieren eine sehr breite Palette von Objekten, Medien und Technologien, wie königliche Stäbe, Zepter, Jagdwerkzeuge, Gold, Holz, Glas, Filigran und Cloisonné.

Und es gibt noch mehr, weil diese keine isolierten Objekte sind.

Rotgold-Plakette 050tt mit Tierkampf, Rosetten und Volutenbaum. Andrea Sinclair 2018.

Sekundäre Motive
Circa siebzig Artefakte aus dem Grab haben Voluten, Guillochebänder oder Spiralbänder ohne andere hybride Motive und diese sind natürlich mit ägyptischem Idiom kombiniert.  Normalerweise nennen wir diese Elementen Intrusiv, das bedeutet ein fremdes visuelles Motiv innerhalb eines kanonischen Bildes.

… aber das ist problematisch in der 18. Dynastie.

Beispielsweise waren Spiralbänder in der ägyptischen Kleinkunst der 18. Dynastie vollständig integriert.  Daher ist es eine zweifelhafte Argumentation, dieses Idiom als exotisch zu bezeichnen.

Und außerdem, stimmen Objekte aus diesem Grab nicht mit der anderen Regel überein, die diesen Stil identifiziert.  Das Idiom ist nicht immer auf kostbare Materialien beschränkt, noch ist es auf dieses Grab beschränkt.  Aber dennoch waren alle diese Artefakte als Prestigeobjekte bestimmt die königliche Macht und Prunk zu repräsentieren.

Zeremonieller Bogen 048h mit Volutenbäumen, Guilloche und Spiralen. Andrea Sinclair 2018.

Außerhalb KV62: Gegenstände der königlichen Rhetorik 
Tierkampfszenen

KV62 ist ferner kein isoliertes Beispiel.  Elemente dieses Idioms sind auch für ähnliche Objekte und Materialien außerhalb des Grabes von Tutanchamun bezeugt. Tierkämpfe und Pastoralszenen waren in der 18. Dynastie in ägyptischen Palästen, besonders in denen von Amenhotep III und Echnaton in Malqata und Tell el Amarna allgegenwärtig. 

Und sie sind auch in Bestattungskontexten zu finden, vor allem in Elitegräbern im westlichen Theben, wie dem von Maihirperi, Puimre, Amenmemhat, und Amenipet.  Sowohl als Dekoration für kosmetische Objekte, als auch für militärische Ausrüstung und als Wandmalerei in Jagdszenen.

Holzkiste aus dem Grab 1955 (Menna), Sedment. Frühe 19. Dynastie. Andrea Sinclair 2018.

Spiralen
Spiralen sind auch allgegenwärtig, und diese sind als Wandbilder und in der Kleinkunst aus Palästen, königlichen Gräbern und den Gräbern hoher Staatsbeamter bezeugt, wie zum Beispiel von Yuya und Ṯuya, Maihirperi, Hatshepsut, Senenmut und A’hhotep.

Diese Spiralen sind speziell mit bestimmten Medien aus Blattgold, Holz, Fayence und Leder verbunden und besonders beliebt bei militärischen Ausrüstungsgegenständen, Möbeln und bei rituellen Objekten.

Holzkiste aus KV35, Grab von Amunhotep II, ca. 1400 BCE.
Andrea Sinclair 2018.

Volutenbäume
Volutenbäume befinden sich ebenfalls in königlichen Palästen wie Malqata, zum Beispiel als Wandbilder, und in der Kleinkunst.  Sie befinden sich auf Prestigeobjekten der gesamten 18. Dynastie.

Interessanterweise waren sie auch besonders beliebt für die Dekoration von militärischen Ausrüstungsgegenständen wie Armbänder, Köcher, Streitwagen und Pferdegeschirre und für rituelle Objekte aus Fayence und Steatit.

Wie man den hier gezeigten Zeichnungen entnehmen kann, ist auch die heraldische Szene mit Ziegen zu dieser Zeit bezeugt, aber sie wird oft als Argument für Ethnizität verwendet, wenn sie in Ägypten vorkommt.


Internationaler Stil: zeremonieller Streitwagen aus KV46, Grab von Yuya und uya. Andrea Sinclair 2018.



Königliche Ausrüstung und Pferdegeschirr
Zwei besonders gute Beispiele für die Verwendung dieser Motive auf Leder und Holz Pferdegeschirr und Militärausrüstung sind die Gräber von Thutmosis IV und Amenhotep II.

Die hier dargestellten Objekte sind einige der wenigen, die in diesen beraubten Gräbern erhalten geblieben sind.

Oben befinden sich Leder Pferdegeschirreplaketten und Holz Scheuklappen, darunter befinden sich verschiedene Lederplaketten von Köchern, Bogenkasten, und Riemenverteilern.  Einige davon könnten ursprünglich vergoldet gewesen sein wie die Plaketten in dem Grab Tutanchamuns.

Holz-Scheuklappen aus KV35, Grab von Amunhotep II, ca. 1400 BCE. Andrea Sinclair 2018.

Zurück zum Thema
Alle auf den vorherigen sechs Folien gezeigten Objekte werden jetzt gerade nicht dem internationalen Stil zugerechnet.  Außer einem Kinderstuhl und einem zeremoniellen Streitwagen aus dem Grab von Yuya und Ṯuya.

Aber in der Vergangenheit wurden einige diesem Stil zugerechnet, wie zum Beispiel die Kosmetikgefäße aus Holz.  Aber es gibt auch Objekte mit offensichtlich ägyptischer Herkunft und königlichem Idiom, die trotzdem immer wieder dem internationalen Stil zugerechnet werden.  Es ergibt eigentlich keinen Sinn.

Die Bilder rechts zeigen ein gutes Beispiel für das Problem.  Dieser Kinderstuhl aus dem Grab von Yuya und Ṯuya wird immer als international diskutiert.  Aber wie Sie sehen können, basiert dieses Argument auf zwei isolierten Motiven; dem knienden Steinbock und der Volutenblüte.  Der Rest des Objektes ist rein ägyptisch, mit offensichtlicher ägyptischer Königs- und Kultrhetorik.  Man könnte vielleicht sagen das dieser Stuhl ein Beispiel für intrusive Motive ist, aber nicht das das Objekt völlig hybrid und ohne inneren Wert ist.

Internationaler Stil?: Stuhl einer Prinzessin aus KV46, Grab von Yuya und Ṯuya. Andrea Sinclair 2018.

Sind nun die Objekte aus die Grabe von Tutanchamun und Yuya wirklich alle international und Beweise für königliche Geschenke in der 18. Dynastie?

Die Antworte ist relativ einfach; nein.  Es sei denn, der Begriff internationaler Stil bezieht sich nur auf gemeinsame Medien und Motive und nicht auf einen separaten Stil unter Königen.  In Wirklichkeit müssten die Objekte des sogenannten internationalen Stils aus KV62 eigentlich aus dieser Gruppe entfernt werden, weil alle königliche Rhetorik mit hybridem Idiom verbinden.

Zu viele weisen ägyptisches Kult und Staats-Idiom auf und sind nicht immer auf kostbare Materialien oder exotische Medien beschränkt.  Auch beschränken sie sich nicht auf königliche archäologische Kontexte ... Wichtig anzumerken ist:  es gibt absolut keine Beweise das sie königliche Geschenke waren.

Pferdegeschirr-Plakette aus Blattgold. KV58, unbekannt, ca. 1324-1320 BCE. Andrea Sinclair 2018.

Zusammengenommen sprechen die verschiedenen Beweisstränge aus Ägypten nicht für ein einzigartiges visuelles Idiom der großen Könige im ganzen Nahen Osten.   Stattdessen sprechen die Indizien aus der 18. Dynastie Ägyptens für einen internen ägyptischen Wert für viele der Themen und Motive des internationalen Repertoires, vor allem in der kosmopolitischen Amarna-Zeit des 14. Jahrhunderts.

Da viele Motive und Materialien im Ägypten der Spätbronzezeit kulturell bereits völlig assimiliert sind, ist es problematisch, intrusive Idiome und Technologien zu identifizieren und zu definieren.  Es wäre eine fehlerhafte Argumentation, dieses Idiom aus der 18. Dynastie isoliert zu betrachten und zu folgern, dass es einer exotischen Quelle entspricht oder auf Ethnizität von Individuen hinweist.

Dieses sogenannte exotische Idiom mag in der 17. Dynastie neu eingeführt gewesen sein, aber mehr als zwei hundert Jahre später sind Technologie und Motive in den ägyptischen Wertekanon kulturell völlig assimiliert und manifestierten die Rhetorik des Pharaos als heroischer Kriegerkönig.

Tutanchamun jagt in der Wüste. Straußenfederfächer 242. Andrea Sinclair 2018.

Fazit
Die Indizien aus Ägypten sprechen für einen beträchtlichen Wert der hier vorgestellten Ikonographie innerhalb der königlichen Rhetorik der amarnazeitlichen Herrscher, vielleicht begünstigt durch das internationale Klima der Zeit und den Zugang zu qualifizierten fremden Handwerkern.

Vom Ende der zweiten Zwischenzeit bis zum Ende der 18. Dynastie befand sich dieses Idiom auf königlicher militärischer Ausrüstung und Symbolen von hohen Beamten, wie Stäben und Stöcken, besonders verbunden mit dem königlichem Sed-Fest und mit dem Königsgrab.

Und es ist wichtig sich daran zu erinnern, daß ägyptische Könige sich niemals mit nichtägyptischen Gegenständen begraben lassen würden.  Die Gegenstände in einem Königsgrab waren allesamt aktive Instrumente seines Totenkultes und waren höchstwahrscheinlich keine Andenken an die Mitgliedschaft in einem privaten Club.

Aber, interessanterweise scheint dieser semantische Wert auch mit den religiösen Reformen von Echnaton nicht nachzulassen.  Die Volutenblüte ist ein primäres Symbol, welches von den Glaswerkstätten von Echnaton und seinem Vater Amenhotep III produziert wurden.

Fayence-Vase mit königlichen Namen, angeblich aus Malqata, Palast von Amenhotep III, 
ca 1380-1352 BCE. Andrea Sinclair 2018.

Auch unter den Reformen von Tutanchamun, wie sie durch die vielen Gegenstände aus seinem Grab dargestellt werden, nehmen sie nicht ab, auch wenn man sich erinnern muß, daß viele Objekte Erbstücke aus der Amarna-Zeit sind.  Und einige Objekte mit hybridem Idiom, seiner Vorgängerin, Neferneferuaton gehörten.  Wie zum Beispiel der spektakuläre Zeremonialbogen mit Spiralen und Voluten und auch vielleicht einer der Gold-Streitwagen.

Zusammenfassend kann man sagen daß KV62 voll ist mit dieser Symbolik jenseits der wenigen Objekte, die bislang immer als Beispiele für diesen internationalen Stil zitiert werden und daher folgere ich, daß dieser visuelle Stil in der 18. Dynastie Ägyptens eine starke königliche Semantik aufweist.

Ich folgere daraus, daß diese Ikonographie auf Prestigeobjekten im Ägypten des 14. Jahrhunderts  keine königlichen diplomatischen Gaben kennzeichnet, sondern sie ist vielmehr in die ägyptische königliche Rhetorik der Macht integriert und damit ein visuelles Signal der Königs- und Königinnen-Rolle, welches die kosmische Ordnung garantiert.

Ende
Diese Objekte manifestieren Prunk und Prestige des Ägyptischen Königs und seine Gemahlin.  Das heißt die Rhetorik des ägyptischen Königtums: die Bekämpfung des Chaos, die königliche Wiedergeburt und das Garantieren von Millionen Jahren von Herrschaft.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Andrea Sinclair


Pferdegeschirr-Plakette (KV62). Andrea Sinclair 2018.


All drawings are by the author. They are modifed (not original) and in very low resolution.  If you wish to view more images of these objects see my Facebook page: https://www.facebook.com/Andrea-Sinclair-1990190991248629/.

My sincere thanks go to the three people who kindly contributed to the fluency of the German text; Frank Merten, Dr. Lutz Popko and Dr. Katharina Stegbauer.

Bib:
M. Feldman, 2006. Diplomacy by Design.

W. Stevenson Smith, 1965. Interconnections in the Ancient Near East: A Study of the Relationships between the Arts of Egypt, the Aegean and Western Asia.

A. Sinclair 2017.  ‘Iconographic Entanglement in New Kingdom Egyptian Royal Rhetoric: Was the ‘International Style’ a Nuanced Form of Visual Rhetoric for an Old Office?’.  Interkulturität ‒ Kontakt ‒ Konflikt ‒ Konzeptualisierung: Beiträge des sechsten Berliner Arbeitkreises Junge Ägyptologie, BAJA 6, editors S. Beck, B. Backes and A. Verbovsek, 151‒174. Harrassowitz.

A. Sinclair 2019. (pending)  Outlooks on the International Koiné Style: ‘Hybrid’ Visual Idiom from New Kingdom Elite Iconography.